L e b e n s u m w e g e  -  E r f u r t

Die Selbsthilfegruppe für an Depressionen erkrankte Menschen und ihre Angehörigen

Auf dieser Seite möchten ich Einiges erhalten, was mir persönlich - innerhalb meiner Selbsthilfearbeit und als Leiter der Selbsthilfe-gruppe: "Lebensumwege-Erfurt" wichtig geworden ist.

Diese Seite beinhaltet einfach nur Dinge die sich im Erleben in unser Denken eingegraben und bleibende Spuren in uns hinterlassen haben.
Somit wird hier auch ein Stück Lebens- und Gruppengeschichte sicht- und nachvollziehbar, in der wir mit- und aneinander - aber auch jede/r für sich persönlich gewachsen und gereift ist / sind.

19.01.2024 - 14 Jahre SHG Lebensumwege-Erfurt
Nachdem wir in 2023 ein sehr anstrengendes, turbulentes und von verschiedenen Schwierigkei-ten durchzogenes Gruppenjahr erlebten, wurden einige Maßnahmen notwendig, um uns wieder explizit und intensiv unserer Gruppenarbeit - der Depressionsbewältigung - widmen zu können.

Dementsprechend begannen wir das neue Jahr mit grundlegenden Umstrukturierungen in der Gruppenorganisation, setzten Gruppentreffen bis auf Weiteres aus, vergaben Termine zu Einzelgesprächen für Gruppenmitglieder oder aber auch Neue, die Kontakt zu uns aufgenommen hatten.

Einige Gruppenmitglieder fanden in den mit der Umstrukturierung angebotenen Einzel-gesprächsmöglichkeiten eine notwendige Weiterbegleitung ihres Weges, andere fühlten sich in vielen Jahren ihrer Mitgliedschaft so stabilisiert, das sie sich aus der Gruppenmitgliedschaft verabschiedeten.

So befinden wir uns jetzt in Einzelgesprächen, indem wir sehr intensiv und effizient miteinander vorankommen.

Zwischenduch stattfindende gemeinsame (auch mit anderen SHG) wahrgenommene Gruppen-events ermöglichen erste Begegnungen und ein Kennen Lernen in etwas anderer Form als in der sonst üblichen Zusammenkunft im Gruppengesprächsabend.

Ich persönlich erfreue mich an der Intensität und Individualität dieser Einzelgesprächen, in denen man so viele Themen vorsortieren, einordnen und eine Wegstrecke abstecken kann.

Der Gruppenleiter

10.10.2022 - Preisverleihung anlässlich des 4. Thüringer Selbsthilfepreises

Thüringer Selbsthilfepreis 2022

Am 10.10.2022 wurde der Arbeit unserer Selbsthilfe-gruppe anlässlich der Veranstaltung zur Verleihung des 4. Thüringer Selbsthilfepreises eine besondere Würdi-gung zuteil, indem wir mit dem Thüringer Selbsthilfe-preis ausgezeichnet wurden.
Neben vielen anderen Selbsthilfeaktiven aus Thüringen – die teilweise als Gruppen aber auch als Einzelpersonen gewürdigt wurden – durften wir uns als SHG Lebensumwege-Erfurt mit in die Kette der Preisträger einreihen.
Die Preisverleihung stand auch in diesem Jahr wieder unter der Schirmherrschaft von Fr. Gesundheits-ministerin: Heike Werner und wurde erneut vom Verband der Ersatzkassen – Vertreten durch den Vorsitzenden: Herrn Dr. Armin Findeklee – veranstaltet.
Die Einzel- und Gruppenpreisträger wurden jeweils durch eine Laudatio des jeweiligen Festredners vorgestellt, gewürdigt und auch die Preisurkunde überreicht.
In den Dankesreden der Preisträger wurde immer wieder betont, dass die Selbsthilfe in Thüringen einen hohen Stellenwert hat, was auch die Ministerin Fr. Werner und Hr. Dr. Findeklee nachdrücklich bestätigten. Sie stellten heraus, das die medizinische Grundversorgung ohne die so wertvolle Arbeit der Selbsthilfe in allen Bereichen nicht mehr auskommen würde.
Wir werden – nicht aufgrund der Preisverleihung sondern weiterhin aus Überzeugung und Notwendigkeit – unsere Selbsthilfearbeit fortführen und somit unseren Beitrag dazu leisten, das Betroffene mit einer Erkrankung an Depressionen und auch deren Angehörige, in uns Ansprechpartner und ggf. auch Wegbegleiter finden, die ihnen mit Erfahrungskompetenz und Einfühlungsvermögen hilfreich zur Seite stehen.
Unser Dank gilt den Verantwortlichen für diese Preisverleihung, die dadurch anschaulich würdigt, anerkennt und wertschätzt, was Selbsthilfe in Thüringen leistet.

Der Gesprächsgruppenleiter

19.01.2022 - 12 Jahre Lebensumwege in Erfurt
Vor nunmehr 12 Jahren nahm die 3. Niederlassung des damaligen Vereins: Lebensumwege e.V. am Standort Erfurt ihre Arbeit auf.
Nach dem erfolgreichen Start unserer Selbsthilfearbeit 2008 bewies sich, dass der Bedarf nach einer Depressionsselbsthilfeorganisation auch in Erfurt sehr groß war und auch hier die Gründung einer Niederlassung erforderlich wurde.
Inzwischen blicken wir in Erfurt – nach Vereinsauflösung und unserer Neugründung 2014 als autarke Selbsthilfegruppe – auf 12 Jahre erfolgreicher Depressionsselbsthilfearbeit zurück, in der es gelungen ist, viele ausweglos erscheinende, persönliche Situationen deutlich verbessern zu können.
Dazu gehören auch:
  • Suizide vermeiden zu können
  • Mitglieder wenn möglich zurück in ein berufliches Umfeld zu begleiten
  • Partnerschaften retten zu können, die zu zerbrechen drohten
  • innerfamiliäre Belastungen durch die Betroffenheit mit der Erkrankung zu erleichtern
  • dabei zu helfen, Lebensumstände neu ordnen und verändern zu können
  • krankheitsbedingten sozialen Rückzug aufzufangen
  • neue Kontakte zwischen Gruppenmitgliedern knüpfen zu können
  • aus sozialer und krankheitsbedingte Einsamkeit wieder herauszufinden
  • das eigene Leben wieder selbst aktiv in die Hände zu nehmen
  • sich auch den Angehörigen zu widmen und sie in ihren Nöten nicht allein zu lassen
  • mit einer Internetpräsenz umfassend zu informieren, aufzuklären zu entstigmatisieren
  • und Vieles, Vieles mehr …
In enger Verbundenheit miteinander überstanden wir die Coronapandemie mit ihren Auflagen, Einschränkungen, Treff- Verboten, zaghaften Wiedereröffnungen und auch die große Hürde, nach Kostenerhöhung durch den bisherigen Quartiersgeber eine neue, bezahlbare Gruppenheimat finden zu können.

Wir möchten unser Miteinander nicht missen, das längst nicht nur von Gruppengesprächen geprägt ist. Umfassender Bestandteil sind auch immer wieder Referentenbesuche, die wir uns zu Themenbereichen einladen, auf die wir innerhalb unserer Gesprächsrunden stoßen, um uns mit ihrer Hilfe dazu weiter und umfassender zu informieren.

Das sind längst nicht nur Depressionsthematiken, die durch Einladungen einer Dipl. Psychologin und homöopathischen Psychotherapeutin besprochen werden.
Auch die Themen Seelsorge und Lebensberatung spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie die „Kriegsenkelthematik", Gruppenabende zu „Gewaltfreier Kommunikation“, die Besuche von Organisationen wie „RehaAktiv“, AGATHE, MzV (Mut zu Veränderung), APP (Ambulant psychiatrischer Pflegedienst), der Leiterin der KISS (Kontakt- und Informationsstelle Selbsthilfe Erfurt), der „Psychiatrie- und Suchtkoordinatorin“ von Erfurt und vielen anderen.

Natürlich muss es auch immer wieder schöne Momente geben, in denen wir miteinander feiern, uns „etwas gönnen“.
So bereichern wir unser Gruppenleben diesbezüglich mit festen Highlights, wie z.B. den Besuch des Kerzencafes, der Einladung einer „Pralinenwerkstatt“, einem Sommerfest, Bowlingabenden oder auch mal ganz banal mit gemeinsamen Eisessen.

Dazu kommen immer wieder auch kleine Feierlichkeiten zu Geburtstagen oder Jubiläen und leider auch „Verabschiedungen“, wenn Mitglieder es geschafft haben, sich wieder auf eigene Beine zu stellen und die Gruppenmitgliedschaft verlassen.
Dabei sind die Gefühle ambivalent, freut man sich doch mit, dass sie es „geschafft haben“, vermisst sie dann aber als aktive Mitglieder im Gruppengeschehen.
Viele ausscheidende Gruppenmitglieder möchten aber weiterhin mit der Gruppe verbunden bleiben und wählen den Übergang in die kostenfreie Ehrenmitgliedschaft, der ihnen ermöglicht, an allen offenen Gruppenveranstaltungen teilnehmen zu können.
So zeigen sie denen, die in der Gruppe noch auf dem Weg sind, dass man diesen auch erfolgreich beschreiten und sich irgendwann stabilisiert wieder von der Gruppe lösen kann.

Der Gesprächsgruppenleiter

Ukrainische Flagge

Auch uns als Selbsthilfegruppe liegt die Solidarität mit dem ukrainischen Volk weiterhin sehr am Herzen.
Selbst wenn Menschen in vielen anderen Ländern die Wirkungen der Sanktionen zu spüren bekommen, ist es doch - angesichts dessen, was die Menschen im Kriegsgebiet und die vielen Flüchtlinge erleiden müssen - völlig unangemessen, sich darüber zu klagen.
Wer dies dennoch tut, sollte sich mal in die Situation der Frauen und Kinder versetzen, die nicht wissen, ob sie ihren Mann / Vater je wiedersehen werden und  - wenn doch - wie er aus diesem Krieg wiederkommen wird.
Denkt dabei auch daran, was die Menschen erleiden müssen, die nicht flüchten können, um die herum Bomben einschlagen, Schüsse fallen, Sirenen heulen, Gebäude einstürzen, Menschen sterben, die jetzt in Schutzräumen leben und ausharren, die um ihr Überleben kämpfen müssen, für ihr Land und die Freiheit ihr Leben geben ...

Der Gesprächsgruppenleiter


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