L e b e n s u m w e g e  -  E r f u r t

Die Selbsthilfegruppe für an Depressionen erkrankte Menschen und ihre Angehörigen

.. wobei hier zuerst einmal in "stoffgebundene* Süchte" und in "stoffungebundene** Süchte" unterschieden werden muss.

* Bei stoffgebundenen Süchten (Alkohol, Nikotin, Cannabis, ...) gibt es eine süchtig machende Substanz, die auf das Gehirn in einer bestimmten Art und Weise (z. B. beruhigend oder stimulierend) einwirkt.

** Bei stoffungebundenen Süchten (Spielsucht, Kaufsucht, ...) handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden. Es entstehen dabei ähnliche Belohnungseffekte wie bei der Einnahme von stoffgebundenen Drogen.

im Weiteren wird außerdem noch unterschieden in Suchtformen mit
psychische Anhängigkeit
...die bei beiden Suchtformen besteht, d. h. ein unabwendbarer Zwang, etwas wider besseres Wissen zu tun. Der Entzug kann zu Unwohlsein, Nervosität, Aggressivität und Depression führen. Die psychische Abhängigkeit lässt sich nur in einer langwierigen Therapie überwinden.
oder

körperliche Abhängigkeit
... die bei manchen stoffgebundenen Drogen nach dem süchtig machenden Stoff entsteht. Wird dieser nicht zugeführt, kommt es zu heftigen körperlichen Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Übelkeit und Zittern. Die physische Abhängigkeit bei einer stoffgebundenen Sucht lässt sich in der Regel in relativ kurzer Zeit überwinden.

Eine Sucht wird auch als Abhängigkeit oder Missbrauch bezeichnet und gehört zu den medizinisch psychologischen Krankheitsbildern, die mit Hilfe eines Arztes und Therapien behandelt werden sollten. Sie kann viele verschiedene Formen haben, so etwa die Drogen-, Alkohol-, Mager,- Spiel-, oder Kaufsucht. Ganz gleich unter welcher Sucht der Betroffene leidet, durch seine Abhängigkeit wird er auf lange Sicht den Verlust seiner Freiheit erleiden und seinen persönlichen Entscheidungswillen verlieren. Denn mit Voranschreiten der Sucht wird das eigene Verhalten für den Betroffenen selbst immer unkontrollierbarer, da sein Handeln von der Sucht geprägt wird. Je nach Art der Sucht kann das gefährliche bis lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

Hier eine Übersicht der am häufigsten auftretenden Suchtarten/Suchterkrankungen:  


Wir empfehlen jedem Betroffenen unbedingt, zur Behandlung seiner Suchterkrankung einen Experten aufzusuchen.

Mehr zum Thema:

Quelle: gesundheit.de http://www.gesundheit.de/krankheiten/psyche-und-sucht/suchterkrankungen

Nach dieser umfangreichen aber notwendigen, einleitenden Übersicht werden Sie sich fragen, warum wir auf unseren Seiten - denen einer Depressionsselbsthilfegruppe - auch den Bereich Suchterkrankungen thematisieren?

Wie Sie hier lesen, ist auch jede Sucht ein sich entwickelnder Prozess, der  in Folge immer höhere Dosen des Suchtmittels einfordert, um den Wirkungsverlust auszugleichen.

Mit Klick auf: -► Sucht - Das Phänomen, folgen Sie dem Link zu einem zusammenfassenden Film, der in anschaulicher Weise die schriftlichen Ausführungen des vorhergehenden Textes mit Bild und Ton ergänzt.
In   diesem Film wird auch erwähnt, das die Suchtstoffe und -Mittel bestimmte Rezeptoren im Gehirn anregen, Botenstoffe wie "Dopamin" zu erzeugen, die für das Wohlbefinden verantwortlich sind.
Doch was haben Sucht und Suchterkrankung mit der Problematik dieser Homepage, mit der psychischen Erkrankungen an Depressionen zu tun?

Wir alle wissen, dass uns Belohnung, Anerkennung und Wertschätzung - egal ob im beruflichen, familiären oder freizeitlichen Umfeld - gut tun und notwendig sind.
Ebenso erleben wir aber auch alle, dass genau diese - vor allem im beruflichen Umfeld - immer mehr ausbleiben.
Berücksichtigt man, dass viele Beschäftigungsverhältnisse oft nur noch von Leistungsdruck, Stress, Hektik und auch Mobbing geprägt sind, wird schon hier - spätestens aber mit Beginn einer Arbeitslosigkeit - eine dieser Säulen, die berufliche Anerkennung und Wertschätzung, zerstört.
Dieses Defizit kann teilweise noch über familiäre oder freizeitliche Beziehungsstrukturen kompensiert werden. Aber viel zu oft schwindet auch hier mit Beginn der Arbeitslosigkeit - natürlich auch durch erhebliche finanzielle Einbußen - die entgegengebrachte Anerkennung, Integration und Wertschätzung.
Wer kennt nicht das Gefühl, als "Versager" vor denen zu stehen, die in Familie oder im eigenen Umfeld einen guten "Stand" und auch beruflich einen guten Job haben und gerne mal - wie in einem bekannten Werbeslogan zu sehen - berichten: "mein Haus!", "mein Boot!", "mein Pferd"! "mein Urlaub"! usw. um damit mit ihre finanziellen Möglichkeiten zu unterstreichen.

Wie stehen wir als "Versager" solchen Statements gegenüber?
Wer ärgert sich nicht über die dann ganz besonders deutlich werdende, eigene, oft trostlose Situation?
Irgendwie möchte man diesem Frust, dieser Hoffnungslosigkeit und den damit einhergehenden finanziellen Problemen entfliehen und in eine andere, schönere Welt flüchten.

Doch wo ist diese zu finden?
Die Suche zeigt oft darin ihren zweifelhaften Erfolg, dass man etwas findet, was die Sinne betäubt, einen Realitätsverlust erreicht, der über die Sorgen des Alltages erhebt und darüber schweben lässt, wobei der anschließend folgende Absturz ja schon vorprogrammiert ist.

Der Weg in die Sucht beginnt.
Bei vielen ist es der Griff zum Alkohol oder anderen stoffgebundenen Süchten, bei anderen ist es die Suche nach irgendeiner besonderen Beschäftigung, einer akribisch und ausschließlich wahrzunehmenden Tätigkeit, die hoffentlich etwas ablenkt.
Bei den nicht stoffgebundenen Süchten ist z.B. die Spiel- oder die Computer- / Internetsucht eine der schlimmen Fallen, in die man geraten kann.
Doch wie oben bereits erwähnt, fordert die Sucht das Suchtmittel in immer höheren Dosen ein und der normale Lebensalltag wird immer mehr dem Suchtgeschehen angepasst.
Wichtige Lebensroutinen und Alltagsnotwendigkeiten wie z.B. die regelmäßige Körperpflege, Aufräumen, Einkaufen, Müll entsorgen usw. gehen immer mehr verloren.
Parallel dazu kommt es zu sozialer Abgrenzung und Rückzug, familiären Problemen bis hin zum Zerbruch von Beziehungen.
Hier beginnt oft der fließende Übergang bzw. die schleichende Manifestierung einer parallelen Erkrankung an Depressionen.
Süchtige fühlen sich traurig, verlieren immer mehr die Achtung vor sich selber, sehen sich  als minderwertig oder gänzlich wertlos an und rutschen immer tiefer in die Sucht hinein.
Parallel dazu nehmen sie natürlich auch die Abwertung der Gesellschaft wahr, die ihnen dann immer deutlicher begegnen wird.
Die damit beginnende depressive Verstimmung vertieft sich in Folge in der Manifestierung des Krankheitsbildes der Depression.

Darin wird der Zusammenhang dieser beiden Erkrankungen besonders klar und deutlich.
Aus   all diesen Zusammenhängen und engen Bezügen der beiden Krankheitsbilder zeigt sich, dass eine Behandlung eines Suchterkrankten immer auch die Problematik der depressiven Verstimmung bzw. der Betroffenheit mit einer Depression berücksichtigen muss.

Als Depressions- Selbsthilfeorganisation hat Lebensumwege-Erfurt dieser Problematik seit seiner Gründung Rechnung getragen.
Obwohl wir keine Suchtgruppe sind, sehen und begreifen wir die im vorangegangenen beschriebenen Zusammenhänge, deren Bewältigung wir uns in gemeinsamer Kompetenz mit Suchthilfeeinrichtungen wie z.B.:

  • dem -► fdr (Fachverband Drogen und Rauschmittel e.V.)
  • dem -► Kreuzbund
  • der -► SIT (Suchthilfe in Thüringen GmbH)
  • der -► AGS (Arbeitsgemeinschaft Gemeinde und Suchtkrankenhilfe)

widmen wollen.

Wenn Sie als Suchterkrankter außerdem mit einer Parallelerkrankung an Depressionen betroffen sind und sich mit der Absicht tragen, zu uns kommen zu wollen, müssen Sie zuvor einige, wichtige und unumgängliche Zugangsvoraus-setzungen beachten.
Darüber können Sie sich auf unserer Seite -► Was? + Wie? gleich am Anfang unter der Überschrift: "Bitte beachten Sie unbedingt, ..." und dann speziell unter dem 4. Punkt informieren können.

-► Impressum + Kontakt

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