L e b e n s u m w e g e  -  E r f u r t

Die Selbsthilfegruppe für an Depressionen erkrankte Menschen und ihre Angehörigen

... doch was ist Hochsensibilität überhaupt?
Einbildung? - Empfindung? - Veranlagung? - Begabung? - Belastung? - oder von allem etwas?
Lärm, ein übler Geruch, ein böses Wort - was an vielen Menschen abprallt, trifft andere ins Mark. Sind sie vielleicht "hochsensibel"? Oder verstecken sich hinter dieser besonderen Empfindsamkeit andere Persönlichkeitsmerkmale? Eine wissenschaftliche und persönliche Erkundungsreise.
Wenn die Seele besonders empfindsam ist
Hochsensibilität - Erkrankung oder Erfindung?

Eine S-Bahn-Fahrt ist für Michael B. eine alltägliche Herausforderung. Die vielen Geräusche, der Duftcocktail aus Rasierwasser, Schweiß und Pommes in der Papiertüte, dazu die Enge und die vielen Menschen. Das alles zu verarbeiten, erschöpft den 52-Jährigen mehr als die meisten Menschen. Er ist überzeugt, hochsensibel zu sein - allein das zu wissen, hilft ihm, mit dem Alltag fertig zu werden.

Vor drei Jahren stieß seine Lebensgefährtin per Zufall auf das Thema, beide füllten einen Selbstbefragungsbogen im Internet aus. "Für mich ist herausgekommen, dass mich die Hochsensibilität schon mein ganzes Leben lang begleitet", sagt Michael B.

hier geht's zum Selbstbefragungsbogen -► HSP*-Test

*englisch: High Sensitive Person
*deutsch: Hochsensible Person
Mit Sinneseindrücken schlicht überflutet
Die Sozialpädagogin Ursula Römer befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Thema Hochsensibilität. Ihre Definition des Phänomens:
"Das Nervensystem nimmt mehr Reize auf, als es bei Normalsensiblen der Fall ist. Wir haben im Gehirn einen Filter, der herausfiltert, ob eine Information für mich wichtig ist oder nicht. Bei Hochsensiblen ist dieser Filter gröber, das heißt, es kommt mehr ins System hinein", beschreibt sie.
Hochsensible Menschen seien mit Sinneseindrücken schlicht überflutet. Wie belastend das ist, habe Cordula Römer selbst jahrelang durchlebt. Sie habe an sich gezweifelt, sich nicht arbeitsfähig gefühlt.

Kein Arzt, kein Medikament, keine Therapie konnte helfen - bis sie auf die amerikanische Psychologin Dr. Elaine Aron und deren Spezialthema Hochsensibilität aufmerksam wurde. Für Cordula Römer eine lebensverändernde Erkenntnis: "Ich konnte mich in diesen Eigenarten besser verstehen und akzeptieren. Es war nichts mehr, das es zu verurteilen gab", erzählt sie.

Als Krankheit oder Diagnose wollen Hochsensible das Phänomen nicht verstanden wissen. Es betreffe schließlich keine Minderheit und sei weltweit in allen Kulturen anzufinden. Cordula Römer spricht von 15 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung.

Erschöpft, depressiv - oder hochsensibel?
Allgemein anerkannte, wissenschaftliche Belege dafür gibt es ebenso wenig wie diagnostische Verfahren, mit denen herausgefunden werden könnte, wer überhaupt als hochsensibel gilt und wer nicht. Tatsächlich erweist sich die Suche nach handfesten Fakten, Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen als ausgesprochen schwierig. Der Internetdienst Google meldet weit mehr als 44 Millionen Treffer. Jeden Menschen mit reizoffenem System dürfte die Liste der Angebote erschlagen. Es gibt zahlreiche Einträge von Coachs, Beratungsinstituten und Akademien, jede Menge Selbsthilfegruppen und Bücher von selbst Betroffenen, zu denen sich auch die amerikanische Psychologin Dr. Elaine Aron zählt, die das Thema Hochsensibilität in den USA bekannt gemacht hat.

Angststörung oder hochsensibel?
Die Nachfrage bei medizinischen und psychologischen Fachverbänden wird meist mit der gleichen nüchternen Antwort abgekürzt: "Ein interessantes Phänomen, aber mir ist nicht bekannt, dass wir uns damit intensiver befassen." Professor Dr. Siegfried Gauggel - der Leiter des Instituts für medizinische Psychologie am Uniklinikum in Aachen - ist schließlich bereit, über seine Definition von Hochsensibilität und die Welt der Wahrnehmungen zu sprechen. Für ihn beginnt die Wahrnehmung nicht erst, indem ein Reiz auf Rezeptoren trifft. Sie sei ein aktiver Prozess, den wir gestalten. Je mehr wir die Wahrnehmung über Aufmerksamkeitslenkung, Steuerung und Vorwissen beeinflussen können, desto mehr können wir auch den Sinneseindruck beeinflussen. Welche Informationen in unser Bewusstsein vordringen, sei außerdem eine Frage des Trainings. Denn sensible Wahrnehmung kann bis zu einem gewissen Punkt  auch geübt werden.

Nach Gauggels Definition von Hochsensibilität treffe diese nur eine kleine Gruppe von rund 1% Prozent der Weltbevölkerung. Weder in seiner Praxis als Leiter einer psychotherapeutischen Ambulanz noch in seiner Funktion an der Hochschule spiele das Phänomen eine Rolle. Es gebe kaum richtige Untersuchungen. Folglich gibt es bisher auch kaum diagnostisches Instrumentarium, um sicher zu stellen, dass es sich wirklich um eine hochsensible Person handelt und eben nicht um einen Patienten, der beispielsweise im Zuge einer Angststörung oder einer akuten depressiven Episode besonders dünnhäutig auf Lärm, böse Blicke oder Kommentare anderer reagiert. "Das ist das Gleiche mit Burnout", so Gauggel, "das gibt es aus unserer Sicht überhaupt nicht. Das ist in der Regel eine Depression, es ist nur sozialverträglich."

Wissenschaft solle ihrer Verantwortung nachkommen
Natürlich sei es attraktiver, sich selber als hochsensibel anzusehen, als sich einzugestehen, möglicherweise depressiv zu sein. Noch dazu, wenn es als besondere Begabung und als besonderer Schatz vermarktet werde. Eine allgemein gültige, akzeptierte  Definition und eine klare Eingrenzung des Phänomens gibt es nicht. Ist diese Schublade Hochsensibilität dann nicht verzichtbar? "Auf gar keinen Fall", betont die Diplom-Psychologin Hedi Friedrich. Sie hält die Anerkennung des Phänomens für dringend notwendig. Sie appelliert gar an die Wissenschaft, ihrer Verantwortung nachzukommen und zu erforschen, was sie bisher mit spitzen Fingern anfasse: "Das Problem ist, wenn sich die Wissenschaft nicht damit befasst, befassen sich andere Interessenten damit und dann wird es problematisch und gerät leicht in die Ecke von "Unwissenschaftlichkeit", ist Friedrich überzeugt.
Seit zehn Jahren arbeitet Hedi Friedrich als Expertin im Bereich Hochsensibilität, einer aus ihrer Sicht ganz besonderen Begabung, wohl wissend, dass sie noch immer umstrittene Reaktionen erntet. Sie habe schon erlebt, dass Kollegen dies als "reinen Humbuk" abtun.

"Es gibt Kulturen, die Hochsensibilität sehr schätzen"
Hedi Friedrich zweifelt keineswegs daran, dass es bald überzeugende wissenschaftliche Belege für die – wie sie es auch nennt - besondere Wahrnehmungsbegabung gibt. In ausführlichen Anamnesegesprächen versucht sie herauszufinden, ob es bei ihren beispielsweise depressiven Patienten schon in der Kindheit Hinweise auf Hochsensibilität gab. In einem solchen Fall wäre die akute Empfindsamkeit keine Folge sondern die Ursache für psychische Probleme. Diese Erkenntnis entlaste viele Patienten, denn "eigentlich ist es wirklich ein Schatz. Es hat viel mit Kreativität, mit Einfühlungsvermögen zu tun. Und es gibt ja auch Kulturen, die Hochsensibilität sehr schätzen."
Doch so lange sich die Forschung nicht intensiv mit dem Phänomen Hochsensibilität beschäftigt, wird es sich weiterhin in der Grauzone bewegen zwischen wissenschaftlichen Erklärungs-versuchen und dem Vorwurf, Hirngespinst oder Modeerscheinung zu sein.

Neigung zu Angstzuständen und Depressionen
Hochsensible Personen (HSP) werden durch schwierige Verhältnisse in der Kindheit stärker beeinflusst als andere. Recherchen haben gezeigt, dass HSP, die in ihrer Kindheit Traumata erleben mussten oder in schwie-rigen Familienverhältnissen aufwuchsen, stärker zu Angstzuständen, Depressionen und Angespannt-heit neigen als HSP mit einer leichteren Kindheitsgeschichte.
Sie sind dadurch auch stärker belastet als Nicht- HSP mit ähnlichem Hintergrund, was oft eine weitere Ursache dafür ist, warum sich HSP anders fühlen.
Sie werden immer noch geplagt von Ereignissen oder Umständen, die andere längst hinter sich gelas-sen haben.
Weil HSP – die eine schwierige Kindheit hinter sich haben – als Erwachsene besonders häufig Proble-me haben – verbindet man Hochsensibilität sehr häufig mit Angstzuständen und Depressionen.
HSP ohne belastende Vergangenheit haben allerdings keine größeren psychologischen Probleme als andere - manche sogar Weniger.
Das sollte nicht vergessen werden.
Depressionen oder Angstzustände sind somit KEINE wesentlichen Merkmale einer HSP und können behandelt werden.

“Sensitive” – der (englischsprachige) Film über Hochsensibilität…
Die Universitätsprofessorin und Psychotherapeutin Dr. Elaine Aron hat zusammen mit Regisseur Will Harper und Produzentin Diana Harper von der GlobalTouch Group (GTG) die Idee eines Films über Hochsensibilität ins Leben gerufen.
Mehr dazu lesen Sie hier -► Hochsensibel und Multipassioniert
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer.
Antoine de Saint-Exupéry

Einen ersten Einblick / eine kurze Vorschau in den englischsprachigen Film bekommen Sie mit Klick auf-► Trailer

Die DVD zum Film kann bei dem großen Onlinehändler mit "A...." unter dem folgenden Link erworben werden: -►DVD- Bestell- Link
Nach soviel fachlich klingendem, möchte ich mich selbst als Hochsensibler (getestet mit 295 von 300 möglichen Punkten) im Rahmen meiner persönlichen Erkenntnisse - sowie aus der Erfahrungskompetenz von unzähligen Gesprächen – die ich innerhalb meiner seit 2008 ausgeübten Arbeit in der der Depressions- Selbsthilfe erworbenen habe – äußern.

Hochsensibilität und psychische Erkrankungen - gibt es Zusammenhänge?

Bitte beachten Sie, das ich hier ausschließlich meine eigene Meinung und Erfahrungswerte aus meiner Selbsthilfearbeit und eigener Veranlagung, sowie die meiner Frau (ebenfalls positiv getesteter Hochsensible) wiedergebe. Deshalb ist kein wissenschaftlicher Hintergrund zugrunde zu legen, wohl aber die wertvollen Realitätsmerkmale meiner / unserer Wahrnehmungen.
Immer mehr Menschen leiden an psychischen Erkrankungen, hauptsächlich an Depressionen, Burnout, Angst- und Zwangserkrankungen.
Doch wo liegen neben den vielen bekannten Ursachen wie Stress, Reizüberflutung, usw. die „Anlagen“, die Menschen daran erkranken lassen?
Weswegen erkranken in gleichen Belastungssituationen nicht alle?
Sind hier vielleicht bestimmte Anlagen die einigen von uns „in die Wiege gelegt wurden“  dafür verantwortlich, dass manche Menschen mit höherer oder besser formuliert: "Hochsensibilität" heranwachsen und eventuell dadurch später psychisch erkranken könnten?

Gibt es denn tatsächlich Menschen, die höher sensibel oder sogar hochsensibel sind? ...

Diese interessanten Fragen führten mich zum Thema:

Sind Hochsensibel veranlagte Personen „prädestinierte Kandidaten“ für eine spätere Erkrankung an Depressionen?
Vielleicht eine gewagte Frage, eventuell eine treffende Hypothese, aber in jedem Fall eine Thematik, mit der man sich angesichts der rasant zunehmenden psychischen Erkrankungen unbedingt befassen muss.

In meiner Selbsthilfearbeit (seit 01.2008) habe ich mich intensiv mit einem möglichen Zusammenhang beschäftigt.
Immer wieder befragte ich Mitglieder, die auf nachfolgend genannten Internetseiten entsprechende Selbsttests ausgefüllt hatten, nach ihren Testergebnissen und verglich diese mit meiner Einschätzung.
Zum einen lag ich fast immer richtig, zum anderen waren über 90% aller Personen, deren Testergebnisse auf Hochsensibilität positiv und mit hoher Punktzahl ausfielen, später von einer psychischen Erkrankung - meist an Depressionen - betroffen.

Aus diesen Erkenntnissen heraus ergibt sich für mich die dringliche Notwendigkeit, diese möglichen bzw. sogar wahrscheinlichen Zusammenhänge aufzugreifen und auf unseren Internetseiten zu thematisieren.

Hierbei gehe ich davon aus, dass eine gewisse „Vermeidbarkeit“ möglich sein bzw. erreicht werden kann.

Was wäre, wenn hochsensible Menschen in ihrer überreichen Wahrnehmung vor jedem „Zuviel“ geschützt werden könnten und ihnen somit eine oft jahrzehntelange Reizüberflutung und psychische Überforderung erspart bliebe?

Da ich selbst bei diesem Test auch als Hochsensibler identifiziert wurde, rede ich hier auch aus eigener Betroffenheit / Veranlagung.
Doch erst mit Hilfe namhafter Wissenschaftler (z.B. Elaine N. Aron, Georg Parlow und einigen mehr) und deren literarischen Veröffentlichungen begann ich, mich selber in diesen Wahr-nehmungen zu erkennen und zu begreifen.
Auch ich begriff:
Ja! Es gibt das Phänomen "Hochsensibilität" wirklich!
und ...
Wir Hochsensiblen sind anders!
Sind wir die „Spielverderber“ unserer vor Reizüberflutung strotzenden Umwelt oder die „Spaßbremsen“ der Nation?
Sollte man auf uns „sensible Spinner“ hören, oder uns doch nur auslachen oder ignorieren, wenn wir auf die Warnzeichen der heutigen Zeit aufmerksam machen?

Hier bleibt mir nur der Versuch einer Antwort aus meiner eigenen und demzufolge subjektiven Sicht der Dinge:
Ich denke, dass unsere Gesellschaft die Warnzeichen der in unserer „Schöpfung“, begründeten, natürlichen Anlagen und menschlichen Begrenzungen zugunsten des Kommerzes immer mehr bewusst ignoriert und deswegen als „Nebenprodukt“ immer mehr psychisch erkrankte Menschen produziert.

Die begünstigenden Faktoren finden sich schnell zusammen.
So ist die intakte Familie immer mehr zum Wunschbild einer Gesellschaft geworden, in der sich Patchwork- Familien, alleinerziehende Elternteile, gleichgeschlechtliche Paare, Großeltern an Elternstatt und Pflege-Familien um Kinder kümmern.
Klassische Eltern - als Vater und Mutter, so wie sie fast alle von uns haben durften - kennen viele Kinder nicht.
Wie viele Kinderschicksale wachsen mit dem Alter der Betroffenen zu E/erwachsenen- Problemen im doppelten Sinne dieses Wortspieles heran.
Kindheitstraumata - hier im Zusammenhang zur Hochsensibilität betrachtet - sind (nach meiner Meinung) massive und sehr zahlreiche Ursachen von psychischen Folgeerkrankungen.
Eltern bekommen Kindern und wissen nicht - woher denn auch? - das diese zur Hochsensibilität veranlagt sind.
Infolge dessen können sie der dringenden Notwendigkeit - ihre Kinder vor dem "Zuviel" zu beschützen und ihnen "Filtermechanismen" beizubringen - nicht nachkommen.
Diese Kinder wachsen dann mit einer stetig andauernden Reizüberflutung auf, die ihren Tribut oft in frühkindlicher Erschöpfung, Konditionsmangel und anderen Auswirkungen zeigt.

Woran aber sollen Eltern die Ursache in einer veranlagten Hochsensibilität erkennen können?
In der heutigen Zeit sind viele Eltern sehr Medienaffin, haben viele soziale Kontakte zu anderen, jungen Eltern und dadurch ganz andere und viel umfassendere Informationsquellen zur Verfügung.
Wissenschaftliche Fortschritte und deren zeitnahe Erkenntniswiedergabe - im Netz oder den Medien - ermöglichen das schnelle Reagieren und auch ein viel genaueres Beobachten des eigenen Kindes mit anderen Wissenshintergründen.
Dies gibt heutigen Eltern und Erziehenden die viel bessere Möglichkeit, ihre Kinder in dieser Veranlagung überhaupt und auch besser zu erkennen und zu verstehen.
Oft lassen sich auch Schlüsse aus der eigenen Veranlagung der Eltern ziehen, auch wenn diese nie eine dementsprechende, psychologische "Bewertung" bekommen haben, aber jeder weis von sich selbst, wie SIE oder ER in Richtung Sensibilität veranlagt ist.
Passiert / gelingt / geschieht das nicht, können Hochsensibel veranlagte Kinder auch nicht vor diesem "Zuviel" geschützt und dementsprechend auch nicht mit den so wichtigen "Filtermechanismen" ausgerüstet werden.
Das "Zuviel" wird - wenn sich nicht im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung ein eigener Kenntnisstand etabliert - den Hochsensibel Veranlagten lebenslang begleiten und ihn viel häufiger als seine Mitmenschen in stärkere seelische Belastungssituationen geraten lassen als diese.

So können psychisch- emotionale Überforderungssituationen zustande kommen, die sich verschiedenartig auswirken können.

  1. Erkennt derjenige aber seine Veranlagung, wird aktiv und entzieht sich Reizüber-flutungen soweit, sooft und wann immer ihm das möglich ist - kann er die psychischen Überforderungen meist kompensieren, indem er für sich reizarme Umgebungen sucht / schafft und diese immer wieder aufsucht / sich darin aufhält und sich selbst seelisch ausbalanciert.
  2. Begreift der Hochsensible seine Veranlagung nicht, wird sie ihm immer mehr zur un-erträglichen Last, die er / sie immer weniger ertragen kann. In Folge dessen hinterlassen überfordernde / reizüberflutete Lebenssituationen immer mehr Spuren / Verletzungen seiner Psyche, die schlimmstenfalls in eine psychische Erkrankung münden.

Da nichts auf der Welt unbegrenzt belastbar ist - die Psyche des Hochsensiblen aber all diese "Verletzungen" sammeln und immer krankheitsfördernd aneinanderreihen / summieren wird - kann das immer wieder psychische Überforderungen auslösen, die sich in ersten Krankheitssymptomen zeigen um sich dann im Folgenden immer mehr zu manifestieren.

Die Psyche des Hochsensiblen "rebelliert" gegen ihre Überforderung fast immer auch mit psychosomatischen* / somatoformen** Erscheinungen und Warnzeichen.

*Unter psychosomatischen Erkrankungen versteht man körperliche Erkrankungen und Beschwerden, die durch psychische Belastungen oder Faktoren hervorgerufen werden.

Quelle: PAL Verlagsgesellschaft Praktisch Anwendbare Lebenshilfen - Wie Körper, Seele und Geist zusammenhängen

**Als somatoforme Störungen werden körperliche Beschwerden bezeichnet, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen.

Quelle: Wikipedia

Viele junge Menschen versuchen mit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn in ihrer jugendlichen Kraft und Dynamik die Erfolgsleiter schnell hinaufzusteigen.
So werden sie z.B. zu Teamleitern, denen eine immense Verantwortung auferlegt wird und von denen ebenso immense Leistungen abverlangt werden, damit sich - und nur dann - die Türen zum Erfolg öffnen.

Hochsensible Personen, die in solchen Positionen arbeiten, erleben, ertragen und "verarbeiten" so viel mehr als ihre "nicht hochsensiblen" Kolleg*innen.
Ihnen muss gelingen, die massive Verantwortung, den Leistungsdruck, die  eigene berufliche Perspektive und die Vielzahl an zusätzlichen Wahrnehmungen nicht nur aufzunehmen und im Auge zu behalten, sondern sie müssen deren Realisierung auch mit ihrer Veranlagung zur Hochsensibilität umsetzen und gestalten, wobei sie oft in die absolute Überforderung geraten.

Um die übermäßigen Aufgaben zu schaffen und mithalten bzw. beruflich weiter kommen zu können, werden irgendwann berufliche Angelegenheiten "mit nach Hause genommen" wo sie das Privatleben und den immens wichtigen Balance- Ausgleich (Work-Live Balance) zerstören.
Die Erreichbarkeit zu Hause, selbst im Urlaub und dann noch die Möglichkeit - aus dem Urlaub abgerufen werden zu können - erlauben kein wirklich entspanntes Privatleben mehr.
Das Stresslevel nimmt irgendwann Ausmaße an, die der Hochsensible nicht mehr kompensieren kann und somit seine Psyche in Überforderungssituationen bringt, die ggf. in depressiven Verstimmungen führen bzw. sogar in eine Erkrankung an Depressionen münden können.
Mein persönliches Fazit:
Aus meinen Erfahrungen in der Selbsthilfearbeit (seit 2008) kann ich immer wieder nur bestätigen, dass es sehr enge Verbindungen zwischen Hochsensibilität und einer späteren Erkrankung an Depressionen gibt.
Aber  beachten Sie Bitte ...
Ein  direkter Zusammenhang, woraus sich zwingend eine Folgeerkrankung an Depressionen aus einer veranlagten Hochsensibilität ergeben muss, kann und sollte daraus jedoch keinesfalls konstruiert werden.
Wie in allem ist "das Maß der Dinge" auch hier "das Zünglein an der Waage" und somit stellt - meiner Meinung nach - die Lebensweise eines Hochsensibel veranlagten Menschen maßgeblich aber nicht ausschließlich "die Weichen".

Diese - nicht wissenschaftlich unterstützte - nur meinen Erfahrungen geschuldete Aussage stelle ich hier ausschließlich als meine eigene Ansicht dazu dar und weise hiermit nochmals ausdrücklich darauf hin!

Weil aber in einer Früherkennung der Veranlagung zur Hochsensibilität eine Prophylaxe- Möglichkeit gegen die Erkrankung an Depressionen liegen könnte, möchten wir uns innerhalb unserer Selbsthilfegruppe der Möglichkeit dieser Zusammenhänge nicht verschließen und - wenn auch nur eventuell aber doch sehr wahrscheinlich - den / allen Möglichkeiten nachgehen, die der Vorbeugung einer depressiven Erkrankung dienlich sein könnten.

Lesen Sie auch die umfangreichen Texte, die wir am Seitenende in der angeschlossenen Rubrik:

Weiteres, Interessantes, Wichtiges, Hilfreiches und Informatives

in den weiterführenden Links für Sie zusammengestellt haben und folgen Sie den verschiedenen Standpunkten und Betrachtungsweisen.

Beachten Sie aber auch, dass viele Meinungen und Aussagen verunsichernd wirken können und erst der Abgleich mit einer externen Wahrnehmung und persönlichen Erfahrungswerten eine bedingte Sicherheit zur Einordnung der eigenen Persönlichkeit geben kann.
Auf Grund meiner jahrelangen Erfahrung als selbst Hochsensibilität Veranlagter, aus den Erfahrungen m/einer Erkrankung an Depressionen, aus meiner Selbsthilfearbeit mit entsprechenden Personen, verfüge ich über wertvolle Erfahrungen.
Auf Basis dieser und der daraus resultierenden Erkenntnisse kann ich Ihnen mit wertvollen und wichtigen Tipps zur Gestaltung einer psychisch gesunden Lebensweise helfen.

Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, nicht nur hochsensible Menschen und ihre Angehörigen in der Einordnung dieser Eigenschaft zu begleiten und Ihnen bei der Bewältigung eines / Ihres anders gelagerten bzw. anders belasteten Alltages zu helfen.

"Vorbeugend" würde ich auch gerne Angehörige, vor allem Eltern und Personen in pädagogisch-erzieherischen Berufen dafür sensibilisieren.

Sie alle sollten lernen, die Veranlagung zur Hochsensibilität frühzeitig zu erkennen und das notwendige Wissen erwerben, um darauf den richtigen Einfluss nehmen zu können.

Hochsensiblen Kindern und Jugendlichen müssen - ebenso wie Erwachsenen - Filtermechanismen beigebracht werden, die sie weitestgehend vor Reizüberflutung und permanenter, psychischer maximal- bzw. Über- Belastung  und daraus folgender Überforderung schützen.

Mit Sicherheit lassen sich dadurch von Anfang an positivere Lebensqualitäten etablieren und (ich lege hier noch mal meine subjektive Feststellung eines engen Zusammenhanges - wie oben beschrieben - zu Grunde) spätere, psychische Erkrankungen sehr wahrscheinlich vermeiden bzw. ein Erkrankungsrisiko erheblich reduzieren.

Durch die Weitergabe meines erfahrungsbasierten Wissens und des Angebotes entsprechender Hilfe versuche ich Betroffenen mit Veranlagung zur Hochsensibilität und / oder auch mit ihrer Betroffenheit einer Erkrankung an Depressionen zu helfen - ihren Weg zurück in wieder lebenswertes Leben zu finden.

Das dies möglich und machbar ist, zeigt mein eigenes Lebensbeispiel - sowohl in meiner Veranlagung als Hochsensibler, als auch in der später eingetretenen Erkrankung an Depressionen, wozu sie mehr auf der Seite: -► über mich lesen können.

Dementsprechend werde ich die auf meinen Weg gesammelten, wertvollen Erfahrungen gerne weitergeben und mich innerhalb der Depressions- Selbsthilfearbeit in Erfurt ganz besonders auch diesen Zusammenhängen widmen.

Alles Gute und bleiben - bzw. werden Sie wieder gesund!

Gerne auch mit meiner Hilfe!

Olaf Lindenlaub, Webmaster und Gesprächsgruppenleiter der SHG- Lebensumwege Erfurt

Weiteres, Interessantes, Wichtiges, Hilfreiches und Informatives finden Sie im Folgenden:

Hochsensiblen- Gruppe Erfurt 
Für alle, die diese Veranlagung bei sich selbst vermuten, sich mit Selbsttests weitergehend darüber informiert oder bei sich konkret festgestellt haben, gibt es einen speziellen Verein.
Der in Thüringen/Erfurt eingetragene Verein: "Hochsensibel Jetzt - Zentrum zur Förderung der Interessen hochsensibler Menschen e.V." widmet sich den Themen Hochsensibilität, Reizüberflutung und klärt Betroffene und Gesellschaft darüber auf.
Diese Webseite soll hochsensiblen Personen (HSP) helfen, Kontakte zu knüpfen, einen Austausch zu fördern und über das Thema zu informieren.

Die Kontaktinfos lauten:

Die Gesprächskreis trifft sich 1x monatlich im:

  • Gesundheitsamt, Juri-Gagarin-Ring 150 statt, (zurück gesetzter Eingang, Eingang vom Gewerkschaftshaus), 1.OG links.

Mehr zum Thema:

-► Impressum + Kontakt

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